Ben Patterson

Fluxus-Ohrwurm: Ein Fluxus-Konzert anlässlich seines Achtzigsten
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My Tone, Your Tone, His Tone, Her Tone


Benjamin Patterson, Fluxus-Pionier wie auch Neuerer der Musik, wurde 1934 in Pittsburgh (USA) geboren. Er ist noch heute einer der aktivsten Fluxus-Künstler und lebt und arbeitet in Wiesbaden, wo er 2012 mit dem Kulturpreis ausgezeichnet wurde.

*Als Geburtsort der Fluxus-Bewegung gilt Wiesbaden. Vom 1. bis zum 23. September 1962 fanden im Museum Wiesbaden die Fluxus Internationalen Festspiele Neuester Musik statt. Die Konzerte, die an vier Wochenenden im Vortragssaal des Museums aufgeführt wurden, sind die Geburtsstunde einer Kunstströmung, die aus dem Geist der Kompositionsphilosophie John Cages und dem von Allan Kaprow entwickelten Happening eine neue Kunstform schuf. 2012 widmete das Museum der Bewegung eine große Retrospektive, parallel dazu zeigte der Nassauische Kunstverein eine umfassende Patterson-Ausstellung.

Inspiriert von der Vorstellung John Cages, dass Klang und Geräusch auch als Musik verwendbar sind, entwickelten die Fluxus-Künstler eine ausführbare Kunst, die mithilfe sogenannter Event Scores oder Aufführungsanweisungen alltägliche Aktivitäten in eine (zumeist geräuschvolle) Form brachten und dadurch dem Alltag entzogen. Fluxus entwickelte Marcel Duchamps Feststellung, dass alles, was ein Künstler präsentiert, Kunst ist, weiter und erklärte jeden, der in der Lage ist, eine dem Leben entlehnte Aktivität in Worte zu fassen und/oder auszuführen, zum Künstler. (http://fluxus50wiesbaden.de/fluxus/)

Fluxus geht immer eigene Wege, mit Witz und Humor hat diese Bewegung weltweit Kunst- und Konzertformen verändert. Musikalische Konzepte setzen oft auf einfache Wiederholbarkeit, sind Klangerlebnisse, bei denen jedes Objekt zum Instrument werden kann.

“Das Wichtigste an Fluxus ist, dass niemand weiß, was es ist. Es soll wenigstens etwas geben, das die Experten nicht verstehen. Ich sehe Fluxus, wo ich auch hingehe“, so Robert Watts.

*Patterson studierte von 1952 bis 1956 an der University of Michigan Kontrabass, Komposition und Dirigieren. Danach war es ihm als farbigem Musiker unmöglich, eine Anstellung an einem amerikanischen Orchester zu bekommen. Daher spielte er als Kontrabassist zunächst in kanadischen Orchestern. 1960 zog er nach Köln, wurde in der neuen Musikszene im Umfeld des Ateliers von Mary Bauermeister und einem Counter Festival sehr aktiv. (Im Atelier Bauermeister fanden zwischen März 1960 und Oktober 1961 Konzerte, Ausstellungen und intermediale Veranstaltungen statt. Avantgardistische Dichter, Komponisten und bildende Künstler wie Joseph Beuys, Wolf Vostell, David Tudor, John Cage, Christo, George Brecht, Nam June Paik und Benjamin Patterson veranstalteten damals auf ihre Einladung hin unkonventionelle Konzerte „neuester Musik“, Lesungen, Ausstellungen und Aktionen.) 1963 kehrte Patterson in die USA zurück und arbeitete an der New York Public Library. 1965–1967 studierte Patterson an der Columbia University Bibliothekswissenschaften. Von 1967 sich bis 1988 zog er sich als Künstler weitgehend zurück und arbeitete als Manager und Direktor verschiedener Kulturinstitutionen. 1988 begann Patterson erneut als Künstler zu arbeiten.

Termin:

Mittwoch. 11. 06. 2014 · 20:00 Uhr
Pulheim-Stommeln / Alte Kirche St. Martin, Ingendorfer Straße

Ausstellung | Klanginstallation:


Freitag 13. bis Sonntag 15. 06. 2014, 15 bis 18 Uhr,
Sondertermine auf Anfrage