hans w. koch, circle of fifths

KLANGINSTALLATION


Kochs circle of fifths, ist eine Klanginstallation für temperierte Musik, die Tonaufnahme eines bekannten Stücks der klassischen Musik, wie zum Beispiel Miniaturen von Bach mit 12 Tonspuren für 12 Lautsprecher. Auf jeder Spur ist nur ein Ton des Musikstückes zu hören, zum Beispiel alle c’s über den Umfang von 9 Oktaven oder alle g’s usw. Zur Wiedergabe dienen 12 Lautsprecher, angeordnet nach dem Quintenzirkel.

Steht der Zuhörer vor dem Kreis, hört er die zugrunde liegende Aufnahme, aufgefaltet nach Tonhöhen. Die tonale Struktur erscheint seziert, Melodien bewegen sich zwischen den Lautsprechern im Raum. Ändert er den Standpunkt, verschiebt sich die Wahrnehmung der Lautstärkeverhältniße und des harmonischen Spektrums. Hält er das Ohr sehr nahe an einen Lautsprecher, pulsiert nur noch eine Tonhöhe in den verschiedenen Oktavlagen. Durch die Verschränkung des imaginären Tonraums mit dem realen Raum klingt vertraute Musik intakt und zerfallen zugleich – ortlos.

hans w. koch (1962) beschäftigt sich als Künstler am liebsten mit Offensichtlichem, aber Nicht-Naheliegendem: Dies kann sich ebenso auf den Gebrauch von Haartrocknern als kybernetischen Maschinen wie die sehr wörtlich genommene Verwendung von Laptops als Musikinstrumenten beziehen. Auch in der Arbeit mit klanglichem Material versucht er die Dinge beim Wort zu nehmen, wie zum Beispiel in der Installation circle of fifths, wo der virtuelle Tonraum des Quintenzirkels mittels 12 Lautsprechern in den realen Raum übersetzt wird.

»ich betrachte kunst im allgemeinen als ausformung von gedanken in unterschiedlichen materialien. persönlich ziehe ich konzeptionelle ansätze vor: mehr gedanke, weniger material.«

(hans w. koch)

Eröffnung der Klanginstallation für temperierte musik
am 21. 6. 2013 · 19 Uhr
öffnungszeiten: Sa 22. 6. und So 23. 6. · 15 – 17 Uhr