Drums and Spirit

Ein Abend mit Musik von George Crumb

Der Amerikaner George Crumb gehört zu den spannendsten Komponisten unserer Zeit. Seine Musik fasziniert ein breites Spektrum von Hörerschichten, unter denen sich ebenso Kenner der musikalischen Moderne befinden wie Rockfans. Eine Ursache seiner Wirkungsmacht mag dabei die Art sein, wie er disparate Elemente zu bisher un-gehörten Zusammenhängen kombiniert.

Crumb hat sich immer für die klassischen und volkstümlichen Musikstile in aller Welt interessiert und hat auf deren universellen Basis eine Art eigene, imaginäre Folklore oder auch "Hofmusik ferner Galaxien" geschaffen, die mit dem Unerwarteten scheinbarer Improvisation spielt, in Wirklichkeit aber auf einer äußerst präzisen Notation beruht. So hat er beispielsweise für den Liederzyklus „American Song Book 1-3“ (2003) populäre Lieder, Gospels und Bürgerkriegslieder arrangiert und neu instrumentiert. Auch die Naturerfahrung seiner Kindheit ist für den 1929 in West Virginia geborenen und in einer musikalischen Familie aufgewachsenen Crumb zu einer dauerhaften Inspirationsquelle geworden. So haben ihn seit jeher eher naturhafte Tonsprachen angezogen wie jene Bartóks und Debussys, der Naturlaut Mahlers oder die "transzendentale Qualität, das Mystische" bei Ives. Große Bedeutung kommt in Crumbs Werk jedoch auch der Stille zu: Sie ist ein wesentliches Moment des Hörerlebnisses.

George Crumb studierte am Mason College of Music in Charleston, bevor er an der Universität von Illinois unter Eugene Weigel und an der Hochschule für Musik in Berlin bei Boris Blacher lernte. Seine Dissertation fertigte er unter dem amerikanischen Komponisten Ross Lee Finney an. Neben zahlreichen Stipendien und Preisen wurde der Komponist 1968 mit dem Pulitzer-Preis für Echoes of Time and the River und 2001mit dem Grammy Award ausgezeichnet. Jüngst fand ihm zu Ehren das George Crumb Festival NRW 2009 statt, welches zum Teil von WDR 3 live mitgeschnitten wurde.

Der George-Crumb-Abend „Drums and Spirit“ wurde von Olaf Tzschoppe für das Schlagzeugensemble der Hochschule für Künste Bremen und Solisten konzipiert. Tzschoppe ist Mitglied des renommierten Solistenensembles Les Percussions de Strasbourg. Als Gastmusiker arbeitet er regelmäßig mit dem Ensemble Musikfabrik NRW, dem Klangforum Wien, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg u. a. Tzschoppe hat die Professur für Schlagzeug an der Hochschule für Künste in Bremen inne.

Programm

Easter Dawning (1992)
For carillon
Apparition (1979) Elegic Songs and Vocalises on texts from Walt Whitman's When Lilacs Last in the Dooryard Bloom'd
For soprano and amplified piano
An Idyll for the Misbegotten (Images III) (1986)
For amplified flute and percussion (three players)
The River of Life (2003)
American Song Book No. 1
For soprano, percussion quartet and piano

Katharina Rikus – Gesang
Bernhard Fograscher – Klavier
Liz Hirst – Flöte
Schlagzeugensemble der Hochschule für Künste Bremen
Leitung Prof. Olaf Tzschoppe

Konzert: Do, 24.6.2010, 20.00 Uhr - Alte Kirche St. Martin
Pulheim-Stommeln, Ingendorfer Straße 2/ Friedhof
Eintritt: 10 €, ermäßigt 5 € . Karten: 02238 808116 . Informationen 02238 808 189

Ein Projekt der Stadt Pulheim