Johannes S. Sistermanns

INTUITION Raum 2010

„Raumhören“, „Klangort“ und „Klangplastik“ – mit diesen Schlüsselbegriffen umschreibt Johannes S. Sistermanns seine Arbeiten. Als Grenzgänger zwischen Musik und bildender Kunst lotet er seit den 80er Jahren das akustische Potential von Orten und Situationen aus, erschließt sich nicht nur immer neue akustische, sondern auch visuelle Räume. Sistermanns überschreitet dabei alle Genres und Medien: Klanginstallationen, traditionelle Ausstellungen und Musiktheater stehen neben Projekten im Stadtraum und Live-Satelliten- oder Internetperformances, Hörstücken und elektro-akustischen Kompositionen.

Für seine Klangplastiken überträgt der Künstler seit den 90er Jahren mithilfe spezifischer Wandler Klänge auf traditionelle Instrumente oder aber auf alle möglichen schwingenden Materialien – als Resonanzkörper fungieren Bambusblätter ebenso wie Autokarosserien oder ganze Treppenhäuser und Zimmerwände. Eines seiner bevorzugten Materialien ist – seit 2005 – handelsübliche, durchsichtige Stretchfolie, die zur visuellen wie akustischen Membran wird.1*

Sistermanns studierte an der Musikhochschule Köln u. a. bei Mauricio Kagel und promovierte in Musikwissenschaft. Er wird regelmäßig zu internationalen Festivals eingeladen wie den Donaueschinger Musiktagen, den Dresdner Tagen für zeitgenössische Musik, dem ISCM World New Music Days und der Expo 2000 Hannover. Stipendien verliehen ihm u. a. die Kunststiftung und die Filmstiftung NRW und das ZKM Karlsruhe. Sistermanns erhielt den Deutschen Klangkunst-Preis 2008 des WDR und des Skulpturenmuseums Marl.

In der alten Kirche in Stommeln wird Sistermanns die KlangPlastik „INTUITION Raum 2010“ realisieren.

>> mehr Information auf www.sistermanns.info

1* vgl. Stefan Fricke, Fragmen 45, Saarbrücken 2005.



INTUITION Raum 2010
KlangPlastik

INTUITION Raum 2005
ist ein mit durchsichtiger
Stretchfolie neu gespannter Raum /im Raum.
Die Folie ermöglicht einen Klang und Raum zu schöpfen.
Mit diesem Material ist es möglich, den Raum/Klang zu zeichnen
und gleichzeitig unter Spannung zu setzen.

Die Stretchfolie zieht physische Begrenzungen
und ist visuelle sowie auditive Durchlässigkeit.

Klang wird durch kleine Membrane direkt auf die Folie übertragen
Und gleichzeitig mit Klangwandler auf Stufen der Holztreppe zur Kanzel.

Im Moment des Draufschauens wird ein Durchschauen,
im Hinhören ein Durchhören provoziert.

In der Konfrontation des raumbildenden Materials
mit einem Wahrnehmungsvorgang des Material überwindenden
Schauens und Hörens liegt der Moment von
INTUITION Raum 2010.

Komponiert wird für die KlangPlastik mit menschlichem Atem,
der Dauer des Aus- und Einatems, der Mundhöhle als Resonanzraum einer Klangplatte, Glasflasche, Stimmpfeife und Mundgeräuschen.

In INTUITION Raum 2010 ist nicht eine Vorstellung von Intuition umgesetzt, sondern etwas, das nur so aus einer intuitiven Gestimmtheit hervorgegangen ist. (© Johannes S. Sistermanns)



Performance am So, 13.6.2010, 12.00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung
So, 13.6.2010, 13.00 – 18.00 Uhr
Do, 17.6.2010, 15.00 – 18.00 Uhr
Fr, 18.6.2010, 15.00 – 18.00 Uhr
Sa, 19.6.2010, 13.00 – 18.00 Uhr
So, 20.6.2010, 13.00 – 18.00 Uhr – Finissage, 16 Uhr, der Künstler ist anwesend.

Alte Kirche St. Martin, Pulheim-Stommeln, Ingendorfer Straße 2/Friedhof
Informationen 02238 808189

Ein Projekt der Stadt Pulheim